Z-Stories

Interview mit einem der ersten Z1-Käufer: Es war Liebe auf den ersten Blick.

Franz Volkmann (70) war einer der ersten Käufer und Besitzer einer Kawasaki 900Z1 in Deutschland. Nach dem Besuch der IFMA in Köln im September 1972 war er sofort vom Z1-Virus infiziert. Er kaufte sein Motorrad im Frühjahr 1973 bei Kawasaki Heinrich in Schwegenheim bei Speyer.

Wann haben Sie die 900Z1 zum ersten Mal gesehen?
Die 900Z1 habe ich auf der IFMA in Köln im September 1972 zum ersten Mal gesehen. Ich wusste sofort, dass ich dieses Motorrad haben muss. Und ich hatte den Eindruck, dass es vielen anderen Besuchern ganz genauso ging. Der Kawasaki-Stand war umringt von einer großen Menschenmenge. Das Motorrad wurde dort in einem Dunkelbraun/Metallic Orange ausgestellt, aber ich hatte gehört, dass es auch in Dunkelgrün Metallic/Gelb zu haben ist. Diese Version habe ich dann direkt bei meinem Händler, Kawasaki Heinrich in Schwegenheim, bestellt.

Was war anders an der 900Z1, was machte die besondere Faszination aus?
Was mich so wahnsinnig an der 900Z1 begeisterte, war neben dem großartigen Design vor allem die unglaubliche Power. Der kraftvolle Motor mit seinen 82 PS machte sie zum stärksten Motorrad auf dem Markt. Nichts, aber auch rein gar nichts konnte im Entferntesten an sie heranreichen. Alles an der 900Z1 fühlte sich richtig an, so als ob jedes Teil, jede Schraube bis ins kleinste Detail von den Ingenieuren entworfen und angefertigt wurde. 

Wann haben Sie Ihre 900 Z1 gekauft?
Meine 900Z1 hatte ich im März 1973 gekauft. Mein Händler Günter Heinrich sollte mich sofort anrufen, wenn die Transportkiste mit dem Motorrad eintraf. Als Herr Heinrich sich dann telefonisch bei mir meldete, nahm ich mir sofort für den Rest des Tages frei. Ich wollte die Maschine mit eigenen Händen unter Anleitung von Günter Heinrich aufbauen. 

Würden Sie sich heute wieder eine 900Z1 kaufen, wenn es die Möglichkeit gäbe?
Ich würde sofort wieder eine kaufen, wenn der Preis akzeptabel wäre. Ich fahre immer noch Motorrad und würde mein Herz wieder an eine 900Z1 verlieren – da gibt es keinen Zweifel!

Franz Volkmann nimmt nach Jahren noch einmal auf seinem Traumbike Platz.

Interview mit Micky Hesse: 50 Jahre Z-Modelle

High-Performance in Großserie 

Z1-Spezialist und -Buchautor Micky Hesse stand Kawasaki in einem Interview Rede und Antwort. Hier seine Einschätzung über die Wirkung der 900Z1 Super Four auf den Motorradmarkt in den Siebzigern und ihre Bedeutung innerhalb der Motorradgeschichte. 

Interview mit Micky Hesse 

Was hat dich auf Anhieb an der Z1 begeistert? 
Micky Hesse: Es war einfach das Bike als Gesamtkunstwerk, sein Aussehen, seine hochstehende Technik und seine Ausstrahlung, die mich in ihren Bann zog. 

Welche Bedeutung hatte die Z1 deiner Ansicht nach für die Marke Kawasaki? 
Micky Hesse: Das ist ganz einfach. Die Dreizylinder-Zweitakter machten die Marke rund um den Globus bekannt. Die 900Z1 war der Schritt in eine neue Ära und verhalf dem Markennamen zu einem neuen Image: Kawasaki baut High-Performance-Motorräder mit hochwertiger, zuverlässiger Technik. 

Was waren für dich die drei wichtigsten Faktoren, die die Z1 so besonders machten? 
Micky Hesse: Zunächst einmal bewies Kawasaki mit der Z1, dass man in der Lage war, High-Technology wie einen dohc-Vierzylinder in Großserie zu fertigen. Zweitens: Das Erscheinungsbild des Motorrads mit der typischen Tankform und dem Entenbürzel am Heck war seiner Zeit weit voraus und war auch für kommende Motorradgenerationen stilprägend. Drittens: Kawasaki konnte dieses aufregende Motorrad für einen absolut wettbewerbsfähigen Preis anbieten. 

An welcher Stelle rangiert für dich die Z1 in der Entwicklungsgeschichte von Motorrädern? 
Micky Hesse: Für mich ist die 900Z1 Super Four ganz klar die Nummer 1 der Motorradhistorie. Auf Platz zwei käme die 750H2, noch weit vor allen anderen Konkurrenten.

Z-Spezialist Micky Hesse

MOTUL RED ZED

Mit dem Umbau einer Z650 zur Red Zed haben Kawasaki und Slaty offensichtlich voll ins Schwarze getroffen. Auf den Online-Kanälen hat die Maschine für viel Wirbel gesorgt und jede Menge Lob erfahren.

„Eine Kawasaki muss grün sein!“ Ist dieses häufig gehörte Statement wirklich allgemein gültig? Klare Antwort: Nein. Rot beispielsweise war lange Zeit ebenfalls eine populäre Farbe von Kawasaki für viele legendäre Modelle wie etwa bei der ersten GPZ 900R. Als Youtuber Patrick Rothkegel aka Slaty mit der Idee für den Umbau einer Z650 und einem detaillierten Plan an Kawasaki herantrat, war als Grundfarbe Rot vorgesehen. Nicht zuletzt auch, weil Kooperationspartner Motul mit im Boot sein sollte, dessen Logo ja eben diese Farbe einbindet. Und so begann das Projekt Red Zed mit dem Pulverbeschichten von Rahmen und Felgen in Rot. Apropos Felgen. Hier kommen wir gleich zur wahrscheinlich dramatischsten Änderung am Fahrwerk, was die Fahreigenschaften nachhaltig prägt.

Für das Hinterrad verwendet man eine Felge der Ninja ZX-6R mit 5,5 Zoll Maulweite, die mit einem Reifen in der Größe 180/55 ZR17 bestückt wurde. Inklusive Eintragung in die Fahrzeugpapiere, was für alle anderen Umbauteile ebenfalls zutrifft, denn die Red Zed sollte zulassungskonform bleiben. Dieser Umbau sollte auch anderen als Inspiration für Umbauten am eigenen Bike dienen.

Bei den umfangreichen Umbauarbeiten wurden auch gleich Stahlflexleitungen von Spiegler geordert und installiert. Zusammen mit den vorn verbauten Braking-Bremsscheiben Wave WK152L sowie den Braking-Bremsbelägen 716P50 hat sich hier im Bereich Bremsleistung im positiven Sinne einiges getan. Noch mehr Verzögerungs-Power wäre durch die Verwendung einer hochwertigen Brems­pumpe möglich gewesen, an die aber unser favorisierter LSL-Hebel nicht gepasst hätte. Ein von außen nicht sichtbares Upgrade erhielt die Gabel, die mit Mupo-Gabelfedern und passender Ölbefüllung optimiert wurde. Im Zusammenspiel mit dem Mupo-­Federbein hinten mündet das in ein wesentlich direkteres und sportlicheres Fahrgefühl.

Obwohl die Z650 für das Modelljahr 2020 soundtechnisch leicht zulegen konnte, war von vornherein der Tausch der serienmäßigen Auspuffanlage gegen eine Komplettanlage angesagt. Das verwendete Arrow-System gibt es auch in einer Racing-Version, die im Twin Cup zum Einsatz kommt. Bei der Red Zed belassen wir es natürlich bei der TÜV-konformen Variante, die dem Paralleltwin aber einen satteren Klang entlockt und deutlich Gewicht spart. Um das Erscheinungsbild insgesamt dynamischer zu gestalten, wird zusätzlich ein Bodystyle-Bugspoiler verwendet, der sich stimmig ins Gesamtbild einfügt. Die hervorstechendsten Stylingteile kommen von LSL und Highsider. Die ebenfalls in Rot gehaltenen Handhebel aus der Ergonia-Linie sind ein echter Hingucker, farblich passend abgestimmt zu den Gonia-Crashpads. Befestigt wurden die Hebel an einem LSL-Superbike-Flat-Lenker, der eine stärker vorderradorientierte Oberkörperhaltung und im Zusammenspiel mit der LSL-Fußrastenanlage eine sportlichere Ergonomie ergibt. An den Lenkerenden sind stylishe Flight-Led-Blinker von Highsider montiert. Die Victory Evo Spiegel, ebenfalls aus dem Hause Highsider, runden das komplett neue Design am Cockpit ab.

Kein Umbau ohne einen anderen Kennzeichenhalter – und somit lässt der Highsider Akron RS Pro hinten schön grüßen, flankiert von den Highsider-X2-LED-Blinkern. Ein unscheinbares Upgrade unter dem Sitz ist die Lithium-Ionen-Batterie von Intact. Die hat nur rund ein Drittel des Gewichts der Originalbatterie. Dezent gewählt sind die in Schwarz gehaltenen Schrauben für Ritzelabdeckung, Kupplungsdeckel, Wasserpumpe und Generatordeckel aus Aluminium von Screws4Bikes. Insgesamt bringt die Z650 jetzt gute zehn Kilogramm weniger auf die Waage. Trotz einer breiteren Felge und eines breiteren Reifens. Zum krönenden Abschluss glänzt die Red Zed mit einer auffälligen Folierung, die durch Slatys Instagram-Community aus drei Designvorschlägen ausgewählt wurde. VJ-Design (0815 No Way) hat hier professionell Hand angelegt und vom Entwurf bis zur finalen Folierung fantastische Arbeit geleistet.

Der ganze Umbauprozess ist auf Youtube mitzuverfolgen. Die Red Zed war im Laufe des Jahres 2021 auf Slatys Kanälen zu sehen (IG und YT). Seit Jahresende gibt es die Möglich­keit, das Bike über unseren Kawasaki-Vertragspartner 2Rad-Tech (Großostheim), der auch den Umbau umgesetzt hat, zu kaufen. Über die Details werden Kawasaki und Slaty zu gegebener Zeit auf Instagram informieren.

Umbauteile und -arbeiten

  • Rahmen und Felgen pulverbeschichtet
  • Arrow-Komplettanlage
  • Spiegler-Stahlflexleitungen
  • Sport-Bremsbeläge vorn BRAKING 716P50
    Sintermetall Race/Sport
  • Bremsscheibe vorn BRAKING Wave WK152L
  • Mupo-Federbein
  • Mupo-Gabelfedern vorn inklusive Ölbefüllung
  • LSL-Ergonia-Hebel
  • LSL-Crash-Pads Gonia
  • LSL-Lenker Superbike Flat
  • LSL-Fußrastenanlage
  • Highsider-Spiegel Victory Evo
  • HIGHSIDER LED-Lenkerendblinker Flight
  • Highsider-Kennzeichenhalter Akron RS Pro
  • Bodystyle-Bugspoiler
  • Hinterradfelge von Ninja ZX-6R
  • Reifen Dunlop Sportsmart TT in 180/55 ZR17
  • Batterie Intact Bike Power Lithium
  • Folierung von VJ Design (0815 No Way)
  • Aluschrauben von Screws4Bikes

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